Wie Sie den richtigen Duschkopf auswählen – und warum die A-Klasse nicht für alle die beste sein muss

«Warmwasser braucht nahezu gleich viel Energie wie die Heizung» 

Schweiz. Bundesamt für Energie 

Erfahren Sie in diesem Bericht:

  • warum auch für sehr umweltbewusste Duscher/innen das Extremsparen in der A-Klasse oder darunter nicht immer ideal ist,
  • warum es nötig sein kann, eine Brause zu haben, die «Luft nach oben hat», also, deren Literleistung erhöht werden kann,
  • warum der Strahl in der B-Klasse mit weniger Wasser besser sein kann als einer der C-Klasse mit mehr Wasser
und ob eine Sparbrause für Sie überhaupt sinnvoll ist.

Sparen ja – aber nicht zu Lasten des Komforts

Viele Wohneigentümer/innen haben festgestellt, dass es sich lohnt, Warmwasser zu sparen. Denn weniger Wasser heisst: mindestens 200.- weniger Wasser- und Energie-Kosten im Vierpersonen-Haushalt – allein durch sparsameres Duschen. Jedes Jahr. Ausserdem: weniger Energie, weniger CO2.

Aber auch immer mehr Mieter/innen verringern ihren Warmwasserverbrauch und senken damit ihre Energiekosten und ihren CO2-Ausstoss. Denn: Warmwasser gehört zum unterschätztesten Sparpotential im Haushalt. Duschen verbraucht je nach Armatur und Duschkopf 13 bis über 25 Liter pro Minute. Eine warme Fünf-Minuten-Dusche mit einer z.B. 16-Liter-Brause benötigt etwa 3 Deziliter Heizöl!

Wassersparen beim Duschen wäre also sinnvoll. Aber wie am besten vorgehen ?

1. Energie- und Wassersparen zum Nulltarif

Für die günstigste Art, die Warmwasser-Kosten zu senken, öffnen Sie einfach den Wasserhahn nur zum Teil. Statt etwa 16 Liter pro Minute fliessen so nur noch 3 Liter pro Minute durch oder 5 oder 7 oder 9 oder 12... So genau lässt sich das nicht sagen.

Wie wir dieses neue Sparverhalten unseren Mitduschern verständlich und schmackhaft machen könnten, ist ebenso ungewiss. Kommt dazu, dass ein halber, Drittel- oder Viertel-Duschstrahl nicht eben komfortabel ist, richten sich die meisten Duschköpfe auf eine grosse Wassermenge bis 25 Liter pro Minute aus. Ganz zu schweigen von den möglichen Temperaturschwankungen. Zu diesen kommen wir gleich.


2. Dann also lieber Wasser und Schwamm...?

Das ist genauso günstig wie Variante 1, aber noch schwieriger, bei den Mitbewohnern durchzusetzen.





3. Eine wassersparende Duschbrause?

«Dreht man nur einen Tick wärmer, kommt das Wasser brühend heiss...»
«Der geringe Wasserdruck verlängert die Duschzeit...»
«Dieser Duscher verbraucht gleich viel wie mein jetziger, spart also nix...»
Aus den Bewertungen von Sparbrause-Käufern diverser Modelle bei Amazon

Das sind drei unterschiedliche Nachteile des Wassersparens beim Duschen, ein Grundproblem: 

falsche Sparbrause und falsche Literleistung!

Wie also kommen Sie zur richtigen Duschbrause?

Statt der 13 bis über 25 Liter pro Minute mit einer ungeregelten Brause könnten wir – die Gegebenheiten vorausgesetzt – mit einer 5-Liter-pro-Minute-Brause duschen. Das wären 3-5 x weniger als mit einem handelsüblichen Brausekopf.

Was dem Umwelt-Hardliner...

Aber das Duschen ist sehr, sehr individuell. Was dem Umwelt-Hardliner mit 5 Litern pro Minute als Verschwendung erscheint, ist dem 5-Personen-Haushalt mit kleinem Heisswasser-Boiler gerade recht.

Und während vielleicht 7 Liter pro Minute für langhaarige Duscherinnen ideal sind,

wärs für den Massagestrahl-Verwöhnten zu knapp bemessen. Die Kneipp-Duscherin würde gar lieber ganz aufs Wassersparen verzichten als auf ihren üppigen kalten Guss am Ende der Dusche.

Es gilt also, individuell den passenden Duschkopf und Durchfluss zu finden:

Die Schweiz hat als erstes Land die bekannte Energieetikette für Sanitärprodukte eingeführt.

Diese Energieetikette erlaubt es, die Leistung der verschiedenen Duschköpfe auf dem Markt zu vergleichen und informierte Entscheidungen zu treffen.

Klassifizierung von Duschbrausen in die Energieeffizienz-Klassen A bis G
Das Schweizerische Bundesamt für Energie empfiehlt in seiner Warmwasser-Kampagne wassersparende Duschköpfe der Energieetikette A: Duschbrausen mit einer Literleistung ab 4 bis unter 6 Litern pro Minute. Ob diese auch zu Ihnen und Ihrer Familie passt, finden Sie hier heraus:

Das ABC des intelligenten Duschens

Als Schweizer Hersteller und Verkäufer wassersparender Duschköpfe erlebten wir in bald 20 Jahren allerhand Meinungen zum Wassersparen beim Duschen, sei dies in unserem Kundendienst oder vor Ort an Publikumsmessen oder Energiespar-Veranstaltungen von Gemeinden und Unternehmen. Zusammenfassen lässt sich dies etwa so:


Die Energieklasse A (4 - 6 Liter pro Minute) ist beliebt bei 

  • umweltbewussten, engagierten Energiesparer/innen,
  • kostenbewussten Verbraucher/innen.
Sie sind bereit, ihre Gewohnheiten zu Gunsten der Umwelt oder günstigerer Energierechnungen ein kleines bisschen zu verändern. Sie verfügen über Sanitärinstallationen und Mitduscher, die tiefere Literleistungen problemlos zulassen. 50-70% an Energie- und Kosten lassen sich in der A-Klasse verringern.

Die B-Klasse, also 6 bis 9 Liter pro Minute, passt:

  • all jenen, die das Warmwasser im Heisswasserboiler besser einteilen möchten, sodass auch die letzten noch warm duschen können,
  • jenen, die Kosten, Energie, Wasser und CO2 verringern, 
die aber nicht auf den gewohnten Komfort verzichten wollen. Auch Duscher/innen mit voller Haarpracht spülen Shampoo und Conditioner sauber aus. Diese B-Klasse entspricht einer Einsparung von etwa 40%.
Beachten Sie bitte: am unteren Ende der B-Klasse, also bei unter 8 Litern pro Minute können die unten aufgeführten Temperaturprobleme auftreten.


Selbst in der C-Klasse gibts kein schlechtes Gewissen!

Gegenüber einer ungeregelten Brause sparen C-Klasse-Duscher/innen etwa 30%. Diese Klasse eignet sich für alle, 
  • die Umweltschutz oder Energiesparen etwas langsamer angehen lassen möchten,
  • die ihre Mitduschenden sanft an einen sparsameren Umgang gewöhnen wollen,
  • oder für 1 bis 2-Personen-Haushalte oder Ferienwohnungen, deren Bewohner oft abwesend sind oder auswärts duschen und einer möglichen Stagnation (s. unten) in den Leitungen vorbeugen wollen.

Klassenlos Duschen – nur für Wagemutige!

Gleich kommen wir zu den Problemen, die auftreten können (nicht müssen), wenn der Wasserdurchfluss sehr tief ist. Diese sind der Grund, weshalb das Schweizerische Bundesamt für Energie, energieschweiz, Brauseköpfe unter 4 Liter pro Minute nicht in ihrem Energieetiketten-Programm klassiert.

Wer aber
  • alles herausholen will, was ein moderner Duschkopf hergibt
  • oder wer wegen technischer oder finanzieller Vorgaben extrem viel sparen will (zum Beispiel weil ihr Boiler extrem klein ist, weil sie auf dem Schiff, in einem Wohnwagen oder Camper duschen oder weil sie an einem Ort mit sehr hohem Energie-, Wasser- oder Abwasserkosten leben)
versuchts mit einem Extremsparer.  Zum Beispiel mit dem AquaClic SwissClima-Duschkopf, der darauf spezialisiert ist, mit dem Minimum an Wasser das Maximum herauszuholen. Ausgestattet mit dem 3-Liter-pro-Minute-Regler verringern Sie damit den Wasser- und Energiebedarf um das 3 bis 8-fache.

Wichtig dabei ist, dass Sie, wenns nötig würde, zu einer höheren Literleistung wechseln können. Die SwissClima zum Beispiel gibts mit der Maximalleistung von 11 Litern und inbegriffenen oder Zusatzreglern von 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 oder gar 12 Litern pro Minute. Letzterer mit höherer Literleistung  als die Brause selber – auf ersten Blick ein Widersinn – kann sinnvoll sein bei sehr hohem Wasserdruck, z.B. 5 Bar (international gelten alle Literangaben von Armaturen beim üblichen Hausleitungsdruck von 3 bar, Details zu den weiter siehe unten).

Wann ist der Wasser-Durchfluss zu gering?

Je nach Armatur, mit oder ohne funktionierendem Thermostaten kann es knifflig werden, die gewünschte Temperatur einzustellen und Temperaturschwankungen zu vermeiden, sobald viel weniger Wasser fliesst.

Dabei ist es völlig egal, wie Sie in der Dusche sparen:
  • mit billiger oder teuerer Duschbrause, 
  • grossem oder kleinem Duschkopf, 
  • nur mit einem Spar-Einsatz.
Es zählt:
a) wieviel Wasser fliesst, allgemein benannt als «Durchfluss in Litern pro Minute», 
b) und wie schnell und gross der Wechsel stattfindet, zb bei einer umstellbaren Brause mit unterschiedlichen Literleistungen gilt besondere Vorsicht.

Wie hoch der Durchfluss Ihrer aktuellen Brause ist, erfahren Sie hier...

Man sieht es ihnen nicht immer an!

Bei der einen Armatur können Probleme schon bei 7, 8 oder gar 9 Litern pro Minute losgehen (Energieetikette B), bei anderen erst bei 5 Litern (Energieetikette A). Und viele Duschen stecken sogar den 3-Liter-Extremsparer locker weg, selbst ohne Thermostat.

Bei zu wenig Wasser können (müssen aber nicht) neben Temperaturschwankungen diese Probleme auftreten:
  • Pfeifgeräusche 
  • bei sehr heissem Warmwasser kann Verbrühungsgefahr entstehen,
  • in sehr wenig genutzten Leitungen kann das Wasser stagnieren (und so die Leitungen verkalken oder verstopfen).


Wassersparen und Thermostat: ein gutes Paar
Thermostat einer Armatur, bei der die
Benützer die genaue Temperatur einstellen

Wer einen Thermostat hat, hats meist gut

Wenn eine Duscharmatur einen Thermostaten hat und dieser funktioniert ideal, können Sie die Wassermenge fast beliebig verringern – ohne Temperaturschwankungen.

Wer einen drucklosen Heisswasser-Boiler hat, hats nicht so gut

Verzichten Sie in diesem Fall aufs Energie- und Wassersparen, um Schäden an Ihrem drucklosen Boiler* zu vermeiden (nicht zu verwechseln mit einem Durchlauferhitzer). Wie Sie einen drucklosen Boiler erkennen und von einem Durchlauferhitzer unterscheiden...
*auch genannt: Warmwasserbereiter, Untertischspeicher, Heisswassergerät

Wer einen sehr tiefen Wasserdruck hat, sollte nicht so viel sparen

Ist der Netzdruck sehr tief, unter 1,5 bar (normaler Druck im Haushalt ist zirka 3 bar**), sollte nicht unter die B-Klasse gehen beim Sparen. Einen tiefen Druck erkennen Sie daran, dass das Wasser aus dem Schlauch (ohne Duschkopf dran) kraftlos und wohl unter 10 l/min herausfliesst.

**bar ist die Messeinheit für den Leitungsdruck. 1 bar entspricht einer 10-Meter-Wassersäule: stellen Sie sich dabei einen solchen Wasserturm vor wie sie ihn sicher aus Filmen kennen.

Der übliche Druck im Haushalt entspräche also einem 30-Meter-Wasserturm, was allerdings heute mittels elektrischer Pumpen simuliert wird.

 

 

 Tipp für Familien




Testen Sie nach dem Wechseln zu einem energieeffizienten Duschkopf selber erst, wie es sich duscht, bevor Sie Ihre Kinder darunter lassen. Es wär nicht lustig, wenn es plötzliche Temperaturschwankungen gäbe

 

Warum Sie Ihre Leitungen spülen sollten, egal, ob Sie Wasser sparen oder nicht

Sicher haben Sie schon bemerkt, wie rostig das Wasser nach den Ferien aus dem Wasserhahn fliesst. Das geschieht auch bei den Duschen – bloss sieht mans nicht so. Spülen Sie 1-2 mal im Jahr Ihre Leitungen durch. Sie vermeiden so, dass sich Rost- und Kalkteile ansetzen:
  1. Schrauben Sie Ihre Duschköpfe vom Schlauch.
  2. Öffnen Sie erst den Kaltwasserhahn voll und spülen Sie so lange, bis klares, kühles Wasser kommt. Das kühle Wasser ist ein Zeichen dafür, dass es direkt aus dem Leitungsnetz der Wasserversorgung kommt.
  3. Öffnen Sie den Heisswasserhahn voll und spülen Sie etwa 1 Minute oder so lange, bis das Wasser klar ist, um auch in der Warmwasserleitung das stehende Wasser abzulassen.
  4. Wenn Sie schon dabei sind: tun Sie dies auch bei den Wasserhähnen.
Achtung: es wird ziemlich spritzen. Decken Sie ab, was trocken bleiben soll.


Was tun, wenns beim Duschen plötzlich heiss wird – oder kalt?

Bei zu geringerer Wassermenge kann die richtige Temperatur eine präzise Einstellung der Temperaturregler erfordern.

1) Wenn die Schwankungen zu stark sind oder wenn Ihnen die super-präzise Temperatur-Regulierung zu mühsam ist: erhöhen Sie die Wassermenge! 

Bei Duschköpfen von AquaClic ist das ganz einfach: Klassenwechsel!

  • Wählen oder bestellen Sie einen Regler mit höherer Literleistung, zum Beispiel bei der SwissClima statt 5 Liter einen 6-, 8-, oder 10 Liter-Regler
  • oder entfernen Sie einen allfälligen Regler ganz aus der Brause: alle AquaClic-Brausen sind nach oben begrenzt (Energieeffizienz B oder C, die Designerbrause Elégance ist bei maximum D), sodass Sie in jedem Fall sparen.
Bei anderen Handbrausen:
Es gibt wassersparende Duschköpfe mit eingelegtem Regler auf dem Markt ohne Obergrenze, also ohne eingeschränkte Literleistung: beispielsweise 25 Liter pro Minute. Falls Sie aus einer solchen den Wasserspar-Regler entfernen, achten Sie darauf, wieviel Wasser danach strömt. Damit Sie nicht Klasse A zu vielleicht G springen: Besorgen Sie sich, wenn verfügbar, einen dazu passenden Regler. Oder bestellen Sie bei uns einen Universal-Duschregler mit 8, 10 oder 12 Litern pro Minute.
2) Im Extremfall wechseln Sie zu einem Duschkopf mit höherer Literleistung:

So wählen Sie die minimale Literleistung für Ihren neuen Wasserspar-Duschkopf:

  1. Öffnen Sie den Duschhahn mit Ihrer aktuellen Duschbrause wie üblich und stellen Sie die gewünschte Temperatur ein.
  2. Verringern Sie die Wassermenge am Wasserhahn und beobachten Sie, ob und wann es zu Temperaturschwankungen kommt.
  3. Messen Sie dann den Durchfluss pro Minute: Details...
  4. Wählen Sie eine Duschbrause mit der gleichen gemessenen Literleistung / Regler plus etwa 1 Liter. 
  5. Es gibt bei Ihnen keine Temperaturschwankungen? Juhu, Sie sind frei! 
Hier gehts zum Duschkopf-Ratgeber:
https://aquaclic.info/home.php?cat=706


und hier eine visuelle Übersicht über die 5 verschiedenen AquaClic-Brausen und Literleistungen:

Hier gehts direkt zu den Wasserspar-Duschköpfen...